Initiative Versöhnung jetzt

Zur Vergangenheit (vor dem 29.11.2014 in Düsseldorf).
Die Startseite der Initiative »Versöhnung-jetzt!«
Diese war aktiv vom 01.04.2013 bis 31.12.2014


Liebe Besucher,

viele neuapostolische Amtsträger und Gemeindemitglieder wissen wahrscheinlich nicht viel über die NAK-Kirchengeschichte der letzten 151 Jahre. Soviel wissen die meisten aber schon: Es gab einmal Apostel und andere Amtsträger, die viele der treuen Gläubigen zum Irrglauben verführt haben und sie somit ins Unglück stürzten. So stand es in den NAK eigenen Lehr- und Geschichtsbüchern. So wurde es gepredigt. Nur was hat die Kirchenleitung dabei nicht gesagt?

Am 
21. Oktober 1999 wurde von Stammapostel Fehr die Arbeitsgruppe „Geschichte der Neuapostolischen Kirche“ (GNK) gegründet. Ihr Auftrag lautet:

„Die Geschichte der NAK historisch einwandfrei nachvollziehbar darstellen 
und auch solche Aspekte aufnehmen, die für die Kirche unbequem sein könnten. 
Die Darstellung soll objektiv sein und alle Fragen tabufrei beleuchten. 
Dabei soll der Gedanke berücksichtigt werden: 
Wenn wir diese Aufgabe nicht wahrnehmen, werden andere es tun„.


Antworten auf dringende Fragen zur Geschichte der Neuapostolischen Kirche haben in den letzten Jahren viele engagierte Menschen mit ihren umfangreichen Recherchen gegeben. Es sind Bücher darüber geschrieben worden oder es fanden und finden Veröffentlichungen von Dokumenten und kirchengeschichtlichen Hintergründen im Internet statt.

Tatsache ist: Zehntausende Mitglieder haben sich oder wurden von der Kirche getrennt. Einer der Hauptgründe dabei war die unselige Zeit der Botschaft von J. G. Bischoff. Das diese Botschaft keinen göttlichen Ursprung hatte ahnten damals schon viele, aber heute ist es durch externe Aufarbeitung der damaligen Ereignisse mehr als belegt. Die Kirchenleitung der NAK hat sich von dieser seit dem 07.07.1960 geltenden Darstellung im Mai 2013 durch eine Stellungnahme von Stammapostel Leber ebenfalls distanziert.

Tatsache ist auch: Jene Mitglieder, welche aufgrund der Botschaft von der Kirche ausgeschlossen wurden, haben bis heute, mit Ausnahme in der NAK Schweiz, immer noch keine offizielle und öffentliche Rehabilitation von der Kirchenleitung erfahren. Dies ist für eine christliche Kirche, die sich selbst als Erlösungswerk Gottes auf Erden bezeichnet, ein unhaltbarer Zustand. Stammapostel Fehr schrieb in den Leitgedanken Nr. 2, Februar 2001 auf Seite 24:

„Versöhnung mit dem Nächsten erhöht die ʽLebensqualitätʼ und ist ein entscheidender Schritt hin zur Würdigkeit der Seele auf das Kommen des Herrn hin. Das schwache Fleisch findet sich mit einem unhaltbaren Zustand ab, aber ein williger Geist, der mit Gott versöhnt sein möchte (vgl. 2. Korinther 5,18-20), sucht immer auch Versöhnung mit dem Nächsten.“

Haben diese Stammapostelworte noch Gewicht? Wenn ja, wie viel schwaches Fleisch gibt es in der Neuapostolischen Kirche, auf allen Ebenen? Ist tatsächlich kaum williger Geist vorhanden? Öffentlichkeitswirksame Veranstaltungen ersetzen keinen willigen Geist der versöhnt sein möchte. Lassen wir uns nicht von Äusserlichkeiten täuschen. Auch diese Seiten sollen informieren, aufrütteln, erinnern, motivieren und das urchristliche Thema „Versöhnung“ seitens der Neuapostolischen Kirche gegenüber jahrzehntelang diskriminierter Glaubensgeschwister wieder zum aktuellen und wichtigen Thema machen.


Kürzlich hörte ich in einem neuapostolischen Gottesdienst die Worte:

„Ein Christentum ohne Versöhnung ist nicht vorstellbar.“

Dann habe ich im neuapostolischen Katechismus nachgelesen, wie dort der Begriff Versöhnung definiert wird. Dort steht auf Seite 291:

„Versöhnung“ bedeutet die Wiederherstellung des ungestörten Verhältnisses zwischen Mensch und Gott sowie der Menschen untereinander.

Dann fragte ich mich, ob es seitens der Neuapostolischen Kirche, der Vereinigung Apostolischer Gemeinden (VAG) gegenüber, nachdem in den 1920er und 1950er Jahren Apostelwort tausenden Mitgliedern zu Unrecht einen Kirchenausschluss verkündete, und sie über viele Jahre ganz offene Verachtung hinnehmen mussten, wieder ein ungestörtes Verhältnis hergestellt wurde. Da ich diese Frage leider mit einem Nein beantworten musste, entstand in mir die nächste Frage:

Gehören gewisse Teile der Neuapostolischen Kirche noch zum Christentum?

Denn ein Christentum ohne Versöhnung und somit ohne Wiederherstellung eines ungestörten Verhältnisses, ist laut Gottes Wort, gepredigt in einem neuapostolischen Gottesdienst, nicht vorstellbar. Um ein ungestörtes Verhältnis wieder herzustellen, bedarf es zuerst eines Bewusstseins dessen, was zum gestörten Verhältnis geführt hat. Eines Bewusstseins falscher Lehre, falschen Handelns und der daraus entstandenen Folgen. Darauf muss die Buße folgen. Dies bedeutet Umkehr von falschem Denken, Reden und Handeln. Da ist zum einen ein öffentliches Bekenntniss erforderlich und dann die praktische Umsetzung. Das kann selbstverständlich auch stellvertretend für jene erfolgen, die heute nicht mehr leben. Dann erst kann eine echte, aufrichtige und wahrhaftige Versöhnung und damit die Wiederherstellung eines ungestörten Verhältnisses stattfinden. Eine solche Versöhnung muss eine uneingeschränkte, öffentliche Rehabilitation der Betroffenen beinhalten.

Jeder kann sich diese Frage, ob gewisse Teile der Neuapostolischen Kirche noch zum Christentum gehören, wenn sie der Vereinigung Apostolischer Gemeinden gegenüber keine Versöhnung und die damit verbundene Wiederherstellung eines ungestörten Verhältnisses schafft, selbst beantworten. Es ist in der Tat eine wichtige Frage und eine wichtige Antwort, denn die Glaubwürdigkeit des Amtes der Versöhnung, und somit des Apostelamtes, ist unmittelbar damit verbunden. Oder wer soll einem unversöhnlichen Apostelamt glauben, wenn es predigt: Lasset euch versöhnen! Zur Erinnerung und Motivation hier noch einmal der Link zur Webseite von nak.org: Ein Aufruf zur Buße von Stammapostel Fehr.

Es muss an dieser Stelle aber auch hervorgehoben werden, dass die NAK Gebietskirche Schweiz vor Jahren das Thema Versöhnung mit der Vereinigung Apostolischer Christen (VAC) offiziell erfolgreich behandelt hat. Das Ergebnis war ein gemeinsam verfasstes Dokument, indem sich für vergangene Fehler, auf beiden Seiten, entschuldigt wurde und Kirchenausschlüsse aufgehoben wurden. Dieses Dokument kann hier nachgelesen werden: NAK Schweiz, Erste Schritte zur Versöhnung, 20.04.2005 [wpdm_file id=5]

Da Stammapostel Leber mit diesem Dokument absolut einverstanden war und die Kirchenführung die Einheit der Apostel mit dem Stammapostel immer wieder betont, muss die ernste Frage gestellt werden: Warum gibt es diesen Schritt zu einer Versöhnung und Rehabilitierung nur in der NAK Schweiz und nicht auch in der Neuapostolischen Kirche in Deutschland und Holland? Sieht so eine Einheit mit dem Stammapostel aus?

Im Katechismus ist unter Punkt 7.6.6, Das Stammapostelamt, auf Seite 304 zu lesen:

„Es ist notwendig, dass die Apostel im Einssein mit ihm stehen: Nur auf diese Weise kann die dem Apostolat insgesamt obliegende Aufgabe erfüllt werden, Menschen das Heil zugänglich zu machen.“


Das Motto dieser Webseiten soll sein:

„Wo Christus ist, gibt es weder Sieger noch Besiegte, da gibt es nur Versöhnte!“

Auch diese Worte stammen aus einem neuapostolischen Gottesdienst.


Und noch eine Aussage mit Tiefgang:

„Wenn wir uns mehr Zeit nehmen würden, uns gegenseitig kennenzulernen, dann könnten wir die Welt verändern.“

Diese Worte stammen nicht von einem Apostel, sondern von Harry Belafonte. Dieser bekannte Sänger organisierte, unter anderem, 1985 eine große Hilfsaktion für die Opfer der Hungersnot in Äthiopien 1984-1985. Das diesbezüglich komponierte Lied: „We are the world“, wurde ein Welthit.