Kürzlich las ich in einem Artikel des aktuellen Buches „Aus Gnaden erwählt …?“ — Band 3 — von Rudolf Stiegelmeyr die Passage über eine Amtseinsetzung vom 29. Juni 2014 durch Bezirksapostel Wolfgang Nadolny, Berlin/Brandenburg. Diese Zeilen stammten aus einer Abschrift jenes Gottesdienstes und wurden dank Detlef Streich veröffentlicht.
Dabei berührten mich folgende Worte des Bezirksapostels, welche er während der Ansprache vor der Amtseinsetzung des designierten Priesters sprach, äusserst unangenehm:
„Ein Amtsträger ist wie der Stift in der Hand eines Schreibers.
Wenn man einen Kugelschreiber nimmt und er will und will nicht?
Was macht man damit?
In die Mülltonne, weg damit.
So macht es Gott, wenn ich nicht mehr in seiner Hand tauge.“
Beängstigend wenig Ehrfurcht
Auch wenn es mancher Apostel der Neuzeit schon vergessen habe sollte: Der christliche Glaube hat viele Bezüge zum frühen Judentum. Und dieses hatte schon früh eine heilige Ehrfurcht vor dem Schöpfer Himmels und der Erde. Der Name Gottes besteht für das Judentum aus den vier Konso-nanten יהוה jhwh. Aus Respekt vor der Heiligkeit dieses Namens wurde seine Aussprache schon relativ früh gemieden, und deswegen hat man statt des Gottesnamens ’ădônāj „(mein) Herr“ gelesen. Dabei gründet sich dieser Respekt auf dem Gebot, welches Gott dem Mose auf dem Berg Sinai gegen hatte:
„Du sollst den Namen des HERRN, deines Gottes, nicht mißbrauchen; denn der HERR wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen mißbraucht.“
In der deutschen Sprache gibt es verschiedene Synonyme für das Wort „mißbrauchen“. Eines davon heißt: Schindluder treiben. (…)
Der ganze Artikel steht hier zum Download zur Verfügung: